PLIEZHAUSEN / 12.05.2019 - „Ich bin voll zufrieden!“ Das war die Antwort von Melanie auf die Frage, wie sie die Leistungen ihrer drei Söhne beim traditionsreichen Leichtathletik-Meeting in Pliezhausen einschätzt. Vor allem die Leistung ihres jüngsten Sohnes Luk hatte sie beeindruckt. Der 16-jährige Schüler war in Pliezhausen die 3.000 m zum ersten Mal in seiner Karriere unter 9 Minuten gelaufen. Mit 8:56,78 Minuten blieb er deutlich der Norm für die deutschen Jugendmeisterschaften von 9:10,20 Minuten. Dabei war Melanie nicht nur von der Zeit an sich, sondern auch von der Art und Weise begeistert, wie ihr Sohn das Rennen gestaltete. „Nach einem schnellen ersten Kilometer von 2:56 Minuten wurde das Feld immer langsamer. Nach 2.000 Metern habe ich dann Luk zugerufen, dass er etwas tun müsse“, so Melanie. Nach dem deutlichen langsameren zweiten Kilometer (3:09 Minuten) übernahm der 16-Jährige die Führung im 27-köpfigen Teilnehmerfeld und forcierte das Tempo. Daraufhin zog sich das Läuferfeld in die Länge und fast alle Konkurrenten mussten abreißen lassen. Auf der Zielgerade entwickelte sich dann ein Zweikampf zwischen ihm und Christoph Schrick (ASC Darmstadt), welches der Darmstädter mit einer Sekunden für sich entscheiden konnte.
Nick läuft 8:22 Minuten über 3.000m
Von einem Podestplatz war Nick zwar weit entfernt, trotzdem war er mit Platz 14 in dem international stark besetzten Feld voll zufrieden. Denn seine Zeit von 8:22,58 Minuten bedeutete eine Verbesserung seiner bisherigen Bestleistung um eine Sekunde. Im 3.000m-A-Lauf des Traditionsmeeting wurde sofort ein sehr hohes Tempo angeschlagen, sodass der 19-jährige Student von Beginn an gefordert war. Während die Spitze den ersten Kilometer nach 2:40 Minuten passierte, zeigte die Uhr bei Penzbergs schnellstem Mittelstreckenläufer 2:46 Minuten. Dieses Tempo konnte er fast bis ins Ziel halten, wo er sich zufrieden zeigte und sich zuversichtlich für die nächsten Aufgaben äußerte. „Jetzt konzentriere ich mich voll auf die Meetings in Karlsruhe und Oordegem in Belgien. Dort möchte ich neue Bestzeiten über 3.000 m Hindernis und 5.000 m aufstellen“, so Nick zu seinen Zielen für die nächsten zwei Wochen.
Lucas verpasst DM-Norm aufgrund Problemen mit dem Wassergraben
In Karlsruhe wird auch Lucas mit dabei sein. Dort wird der 21-jährige Student versuchen, sich für die deutschen U23-Meisterschaften über 3.000 m Hindernis zu qualifizieren. Dafür ist eine Zeit von 9:27 Minuten notwendig. In Pliezhausen war er die 2.000 m Hindernis gelaufen. Mit seiner Zeit von 6:10,75 Minuten waren allerdings weder er noch Melanie alles andere als zufrieden. Dies lag daran, dass er die anvisierte Zielzeit von 6:05 Minuten deutlich verpasst hatte. Wenn Lucas unter 6:05 Minuten geblieben wäre, hätte er sich automatisch für die deutsche U23-Meisterschaft über 3.000 m Hindernis qualifiziert. Der deutsche Leichtathletik Verband erlaubt nämlich eine alternative Qualifikationsleistung über 2.000 m Hindernis. Doch in Pliezhausen hatte Lucas vor allem am Wassergraben – den er immer mit dem „falschen“ Bein erreichte - große Probleme, zudem hatte er noch technische Probleme bei der Überquerung der Hindernisse. „Ohne diese Schwierigkeiten wäre er locker unter 6:05 Minuten geblieben. So hat er jetzt nur noch das Rennen in Karlsruhe, um sich für die DM in Wetzlar zu qualifizieren“, so Melanie.
1.000m- und 300m-Bestzeit für Tom
Deutlich zufriedener mit seinem Auftritt im Landkreis Reutlingen war hingegen Tom, der über 1.000m mit 2:31,23 Minuten eine neue Bestleitung erzielte. In einem gleichmäßig geführten Rennen lag der 21-jährige Student zunächst im Mittelfeld. Doch eingangs der letzten 200 Meter setzte er zum Schlussspurt an und arbeitete sich noch auf Platz drei nach vorne. Nur Nicolas Pracht aus der Schweiz und Tim Thull (Luxemburg) erreichten wenige Zehntelsekunden vor ihm das Ziel. Schnellster 1.000m-Läufer in Pliezhausen war allerdings Oussama Cherrad (Algerien), der sich im hochkarätig besetzten A-Lauf mit 2:22,13 Minuten durchsetzen konnte. Um seine Grundschnelligkeit zu steigern, startete Tom auch noch über 300 m. Hier wurde er mit 37,09 Sekunden Zehnter.
Gute Premiere für Corinna
Für Corinna war der Auftritt im 1.500m-Hindernis-Rennen eine Premiere, schließlich war die 15-jährige Benediktbeurerin noch nie diese Strecke gelaufen. Nach ihrer Hindernis-Premiere am 01. Mai in Gilching, als sie 2.000 m Hindernis gelaufen war, zeigte sie in Pliezhausen eine sehr gute Leistung und erreichte mit 5:39,56 Minuten einen ausgezeichneten 7. Platz. „Im Vergleich zu Gilching überquerte Corinna den Wassergraben schon viel sicherer und besser. Ich denke, dass sie sich im Verlauf des Jahres noch deutlich steigern kann“, so Melanie, die zuversichtlich auf die nächsten Wochen blickt.