TSV Penzberg


LUDWIG JALL SPORTFEST IN MÜNCHEN AM 29.05.2022


Einmal Gold und dreimal Silber bei Staffelmeisterschaften

Penzberger Läufer überzeugen in Zirndorf

MÜNCHEN / 21.05.2022 - Raffieu Deen Johnson musste beim Ludwig Jall Sportfest in München die 100 m ganz alleine ohne Konkurrenz laufen. Wie kam es dazu? In seinem Vorlauf startete der 22-jährige Penzberger auf Bahn zwei. Als der Startschuss ertönte, drückte er sich vom Startblock ab. Doch anstatt nach vorne zu schnellen, kam Johnson fast zu Fall. Der Grund dafür: Der vordere der beiden Startblöcke hatte sich aus der Verankerung gelöst und wurde nach hinten geschleudert. Natürlich setzte er seinen Lauf nicht fort. Nach einem kurzen Schockmoment sammelte er sich und fragte das Kampfgericht, ob er im nächsten Lauf mitlaufen könne. Doch dieses verweigerte diese Bitte mit der Begründung, dass Johnson selbst schuld sei, da er den Startblock nicht richtig eingestellt habe, was dieser natürlich vehement bestritt.

Enttäuscht schaute er nun den Athleten des zweiten Halbfinallaufs zu, wie sich für ihren Einsatz vorbereiteten. Als dann der Schweizer Simon Graf einen Probestart auf der Bahn zwei machte, kam dieser ebenfalls fast zu Fall. Der vordere Startblock hatte sich aus der Verankerung gelöst. Dies sahen sowohl die Kampfrichter als auch Johnson und eine Sprinterin. Diese monierte, dass der Startblock doch bereits bei den Läufen zuvor defekt gewesen sei und warum dieser nicht ausgetauscht wurde. Zudem konnte man auf einem Foto von seiner Trainerin Conny Lechner-Brennauer erkennen, dass der Startblock bereits bei den Probestarts von Johnson gefährlich gewackelt hatte.

Die Kampfrichter kamen nun zu der Einsicht, dass es nicht Johnsons Schuld war und wollten ihn im zweiten Halbfinallauf starten lassen, da die Bahn 5 frei war. Auch die anderen Athleten waren damit einverstanden. Doch als die Kampfrichter beim Kampfgericht im Ziel Bescheid gaben, verweigerten diese Johnsons Teilnahme. Er solle nach diesem Lauf alleine laufen. Mit dieser Aussage konfrontiert musste der Starter das zweite Halbfinale ohne Johnson auf die Reise schicken. Vom Regen und den kalten Temperaturen durchfroren lief er alleine, allerdings völlig ohne Motivation, sodass er mit 11,20 Sekunden den Finaleinzug um 0,04 Sekunden verpasste.

Vier Stunden später stellte sich dann Johnson der 200m-Konkurrenz, wobei viele Sprinter aufgrund der kalten Temperaturen ihren Start kurzfristig abgesagt hatten. So standen am Ende nur noch der Penzberger, der Schweizer Simon Graf und Christopher Löffelmann (LG Erlangen) an der Startlinie. Der Sieg ging dann an Graf mit sehr guten 21,35 Sekunden, Zweiter wurde Johnson mit 22,08 Sekunden.

Zwischen diesen beiden Läufen startete Joris Ressing über 800 m, welcher in der Altersklasse U 18 mit 2:10,37 Minuten den vierten Platz belegte. Er zeigte dabei ein sehr gleichmäßiges Rennen und war im Ziel sehr zufrieden mit seiner Leistung. „Erst auf den letzten 200 Metern wurden meine Beine richtig schwer, vorher hat es sich echt gut angefühlt“, meinte der 16-jährige Tölzer nach dem Rennen. Er hatte sich genau an die Vorgaben seines Trainers Markus Brennauer gehalten und war gleichmäßige 200m-Abschnitte von 32 Sekunden gelaufen. Für Ressing war es der erste Wettkampf nach einer überstandenen Corona-Infektion, die ihn mehrere Wochen vom Trainingsbetrieb ausgeschlossen hatte.




Ergebnisliste: LUDWIG JALL SPORTFEST IN MÜNCHEN AM 29.05.2022