DRESDEN / 21.03.2021 - Drei Läufer des TSV Penzberg stellten beim Itelligence Citylauf in Dresden Bestzeiten über 10 km auf. Luk steigerte sich auf 32:00 Minuten, Tom auf 32:11 Minuten und Lucas auf 32:47 Minuten. Nur Nick verpasste mit 30:57 Minuten seine Bestzeit um 15 Sekunden. In der Parkanlage „Großer Garten“ hatten die Veranstalter auf einem flachen 2,5km-Rundkurs ein Eliterennen veranstaltet, das zahlreiche Spitzenläufer/-innen aus dem In- und Ausland angezogen hatte.

15 Sekunden fehlen zur Bestzeit

So war es im Ziel auch nicht die Platzierung, die den 21-jährigen Nick störte. Platz 40 war zwar nicht, was er sich erwartet hatte. Doch viel mehr störte ihn die Zeit von 30:57 Minuten. Das Ziel war eigentlich eine Zeit von knapp über 30 Minuten. „Ich bin wie geplant die ersten 5 km in 15:06 Minuten angelaufen, gemeinsam mit meinem Trainingskameraden Florian Bremm“, so der Student. Doch bereits kurz danach musste er Bremm davonziehen lassen und kämpfte mit schweren Beinen. Obwohl die dritte Runde 20 Sekunden langsamer als die zweite Runde war, erholte sich Nick nicht mehr und verlor in der vierten und letzten Runde noch mehr an Boden. Letztendlich blieb er 15 Sekunden über seiner Bestzeit, die er im Herbst des vergangenen Jahres in Regensburg gelaufen war.

Luk steigert sich um 4 Minuten

Mehr als vier Minuten unter seiner alten Bestzeit blieb hingegen der jüngste der Jäger-Brüder. Der 18-jährige Luk Jäger steigerte seine zwei Jahre alte Bestzeit auf 32:00 Minuten. Das bedeutete Platz 77 im Gesamtklassement bzw. Platz 6 in seiner Altersklasse. „Die ersten 7,5 Kilometer, also die ersten Runden, bin ich immer gemeinsam mit Tom gelaufen“, schildert der Fachoberschüler den Rennverlauf. Sein um fünf Jahre älterer Bruder Tom merkte aber eingangs der vierten Runde, dass es ihm nicht mehr so gut ging: „Mir ist ein bisschen schlecht geworden, aber meinen Beinen ging es noch gut. Trotzdem musste ich Luk auf der langen Gerade im Park davonziehen lassen.“ Die ersten Runden waren beide sehr gleichmäßig gelaufen: 8:04, 8:03, 8:01 Minuten. Das war deutlich schneller als beide vor dem Rennen geplant hatten. „Wir wollten eigentlich die ersten 5 Kilometer in 16:15 Minuten anlaufen“, so Tom Jäger nach dem Rennen. Trotz des hohen Tempos konnte aber Luk Jäger in der letzten Runde noch einmal forcieren und legte mit 7:53 Minuten die schnellste Schlussrunde aller vier Penzberger an diesem Tag hin. Beim Überqueren der Ziellinie ballte er dann seine rechte Hand zur Faust und die Anstrengung im Gesicht wich der Erleichterung. Denn nach der langen wettkampflosen Zeit wusste natürlich niemand so genau, wie gut die Form wirklich ist. „Ich bin super glücklich mit meiner Zeit, schließlich ist 32:11 Minuten eine neue Bestzeit für mich“, gab Tom Jäger nach dem Rennen zu Protokoll. Auch Trainerin Melanie Jäger zeigte sich sehr zufrieden: „Jetzt wissen wir, dass die Form stimmt und das Training der vergangenen Monate gefruchtet hat.“

Lucas läuft trotz Trainingsrückstand Bestzeit

Diese Zufriedenheit war auch eindeutig in der Stimme von Lucas Herbeck zu hören. Der 23-jährige Student hatte mit 32:47 Minuten seine bisherige Bestzeit um 50 Sekunden unterboten. Dabei war die Vorbereitung in den vergangenen vier Wochen alles andere als optimal: „Ich hatte Probleme mit meinem Fuß, sodass ich seit vier Wochen kaum trainieren konnte. Erst am Dienstag vor dem Wettkampf konnte ich zum ersten Mal Intervalle trainieren.“ Trotzdem startete er sehr offensiv in sein Rennen. Für die ersten 5 Kilometer benötigte er nur 16:17 Minuten. In der dritten Runde verlor er dann sehr viel Zeit. „Ich musste diese Runde ganz alleine im Wind laufen und bekam Seitenstechen“, so die Erklärung des Penzbergers. Doch in der vierten Runde konnte er dieses Tief überwinden und noch einmal beschleunigen, sodass er seine drei Jahre alte Bestzeit deutlich verbessern konnte und auf Platz 107 das Ziel erreichte.

Simon Boch im Alleingang zur Olympianorm

Der Sieg in Dresden ging im Übrigen an den Niederländer Richard Douma, der sich mit 28:55 Minuten vor dem in Deutschland lebenden Ilyas Osman aus Somalia mit 28:56 Minuten durchsetzen konnte. Der 21-Jährige hofft aber, bald den deutschen Pass zu erhalten und für den Deutschen Leichtathletik Verband starten zu können. Osman war bereits mit 14 Jahren aus Somalia nach Deutschland geflohen. Neben dem 10km-Lauf gab es auch einen Halbmarathon und einen Marathon. Herausragendes Ergebnis war dabei sicherlich die Leistung von Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg), der quasi im Alleingang auf dem 2,5km-Rundkurs die Olympianorm für Tokio unterbot und sich bei seinem Debüt mit 2:10:48 Stunden auf den aktuell 3. Rang in der deutschen Qualifikationsliste für Tokio schob. Im Halbmarathon stellte Fabienne Schlumpf mit 1:08:27 Stunden einen neuen Landesrekord für die Schweiz auf. Dahinter überraschte Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) mit einer extrem starken Zeit von 1:09:52 Stunden. Im Männerrennen setzte sich Favorit Richard Ringer (LC Rehlingen) mit 1:01:33 Stunden vor dem überraschend starken Nils Voigt (TV Wattenscheid 01) durch. Der 23-jährige Wattenscheider erreichte mit 1:01:35 Stunden sogar noch vor dem deutschen Marathon-Rekordhalter Amanal Petros (1:01:37 Std.) das Ziel.