TSV Penzberg


TANNHEIMER TAL TRAIL AM 25.05.2019


Hagel und Gewitter können Markus nicht stoppen


Start-Ziel-Sieg beim Tannheimer Tal Trail

TANNHEIM / 25.05.2019 - Blitz, Donner, Hagel, Platzregen. Die letzten 9 Kilometer beim Tannheimer Tal Trail (Österreich) waren alles andere als angenehm für Markus, der sich davon aber nicht abhalten ließ und souverän die 2. Auflage dieses Rennens für sich entscheiden konnte. Für die 30 Kilometer und 1.500 Höhenmeter bergauf und bergab benötigte der 39-jährige Penzberger 2:33:20 Stunden und hatte damit knapp zwei Minuten Vorsprung auf Marc Dürr (Allgäu Outlet Raceteam).

„Eigentlich wollte ich erst einmal mit den anderen mitlaufen. Aber bereits nach 400 Metern war mir das Tempo einfach zu langsam, sodass ich mich nach vorne abgesetzt habe“, beschreibt Markus die Phase kurz nach dem Start in Tannheim. Bis zur ersten Verpflegungsstation in Schattwald nach 10 Kilometern hatte er sich einen Vorsprung von 45 Sekunden herausgelaufen. Nun ging es vom tiefsten Punkt der Strecke (1.080m üNN) auf den Schönkahler (1.650m üNN), dessen Gipfelkreuz exakt die Grenze zwischen Österreich und Deutschland markiert. „Auf den ersten 5 Kilometern des Anstiegs konnte ich meinen Vorsprung mehr als verdoppeln“, so der Realschullehrer, der bei Kilometer 15 einen kurzen Downhill über 150 Höhenmeter als kurze Erholung nutzen konnte. Nun ging es wieder bergauf, wobei sich bei Kilometer 18,5 der steilste Anstieg der Strecke den Teilnehmern in den Weg stellte. Nun musste der Wiesengipfel des Schönkahler erklommen werden, knapp 200 Höhenmeter auf 800 Metern Distanz. Hier musste Markus, genauso wie die anderen Teilnehmer, gehen. Als er dann das Gipfelkreuz mit den Händen berührte, was im Übrigen alle Läuferinnen und Läufer machen mussten, stürzte er sich in den Downhill, wobei er Dürr, der sich noch im Aufstieg befand, begegnete. Zu diesem Zeitpunkt war sein Vorsprung auf 2:30 Minuten angewachsen. Mit dem Downhill setzte nun Regen ein und dunkle Gewitterwolken zogen herauf.

Hagel, Gewitter und Platzregen

Kurze Zeit später begann es heftig zu hageln und ein Gewitter erfüllte die Atmosphäre mit Blitz und Donner. Die Temperaturen kühlten auf 6° C herab, wobei der Nagel 15 Minuten auf den Penzberger und die anderen Läufer herabprasselte. Die Wiesen, die teilweise noch mit großflächigen Schneefeldern bedeckt waren, verwandelten sich in große Schlammpfützen. „Es war grenzwertig. Mit jedem Schritt versank man im Schlamm, jedes Hagelkorn machte sich auf der Haut schmerzhaft bemerkbar, zudem konnte ich durch meine beschlagene Brille kaum etwas sehen.“ Trotzdem ließ Markus nicht locker und versuchte das Tempo hoch zu halten. Bei Kilometer 27 folgte nun der letzte Downhill, der aber noch einmal alles von den Teilnehmern abverlangte. Auf einem schmalen Singletrail, der sich mittlerweile aufgrund des Platzregens in einen Bach verwandelt hatte, mussten knapp 350 Höhenmeter mit 25 % Gefälle überwunden werden. „Da mein Vorsprung beruhigend groß war, bin ich den Abstieg relativ vorsichtig gelaufen. Trotzdem musste ich mich extrem konzentrieren, um stolper- und sturzfrei das Tal zu erreichen.“ Die letzten 2,5 Kilometer hinunter nach Tannheim war der Weg asphaltiert, sodass Markus nun einigermaßen entspannt das Rennen zu Ende laufen konnte. Völlig durchnässt bog er dann nach zweieinhalb Stunden auf die Zielgerade ein und überquerte jubelnd die Ziellinie.

Siegerehrung mit Peter Schlickenrieder

Bei der anschließenden Siegerehrung erhielt er dann die Trophäe aus der Hand von Peter Schlickenrieder, der in den Tagen zuvor ein Trailrunning-Camp in Tannheim geleitet hatte. Der Bundestrainer der deutschen Skilangläufer startete ebenfalls über die 30 Kilometer und erreichte nach 3:16:15 Stunden auf Platz 22 das Ziel.




Ergebnisliste: TANNHEIMER TAL TRAIL AM 25.05.2019