REGENSBURG / 12.05.2019 - Besser konnte es für Julia nicht laufen. Beim 40. Rolf-Watter-Sportfest unterbot die 15-Jährige mit neuer 800-Meter-Bestzeit von 2:16.43 Minuten die Norm für die deutschen Schülermeisterschaften. Dabei schlug sie im Uni-Stadion nicht nur alle Gegnerinnen ihrer Altersklasse, sondern gewann sogar die Gesamtwertung gegen alle bayerischen Frauen und Jugendlichen. Damit hakte die Schülerin der Elitesportschule Bertolt-Brecht in Nürnberg bereits früh in der Saison alle DM-Normen und Kadernormen ab. Das Rennen selber gestaltete sie clever. Zunächst hielt sie sich auf den ersten 400 Metern etwas zurück, um genügend Kraft für die zweite Runde zu sparen. Kaum ertönte der Gong zu letzten Runde, arbeitete sie sich weiter nach vorne und überholte zu Beginn der Zielgeraden auch noch Susanne Göbel (MTV 1881 Ingolstadt). „Ich bin super zufrieden und glaube, ich kann sogar noch schneller, wenn noch jemand vor mir gewesen wäre", freute sich die Penzbergerin im Ziel.
Andi verletzt sich bei Beinahe-Sturz
Eigentlich hatte sich auch Andi über 800 m vorgenommen, zumindest in die Nähe der Qualifikationsnorm für die deutschen Meisterschaften in Berlin zu laufen (1:51,00 Minuten). Doch bereits nach 200 Metern war dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt. „Es hat sich wie ein gewaltiger Tritt von hinten in meine Waden angefühlt“, so der 24-jährige Sindelsdorfer zu dieser für ihn bitteren Situation. Der Regensburger Keyan Hatami war ihm aus Versehen in die Wade getreten, sodass der Penzberger stolperte und nur mit letzter Kraft einen Sturz verhindern konnte. Dabei zerrte er sich seine Wade. „Ab diesem Moment konnte ich nicht mehr auf dem Vorfuß laufen und hatte bei jedem Schritt extreme Schmerzen.“ Trotzdem lief er zu Ende, wenngleich er mit 2:01,55 Minuten als Letzter das Ziel erreichte und mehr als sieben Sekunden über seiner Bestzeit blieb. „Ich hätte natürlich gerne meinen Sieg aus dem Vorjahr wiederholt und den Rolf-Watter-Pokal erneut gewonnen, aber heute sollte es wohl nicht sein.“ Der Rolf-Watter-Pokal wird nur bei den 800 m der Männer ausgelobt, als Erinnerung an den 1979 verstorbenen Rolf Watter, der maßgeblich bei der Gründung des Regensburger Traditionsvereins, der LG Telis Finanz Regensburg, mitgewirkt hatte.
Raffieu top über 200m - Flop über 100m
Wesentlich positiver verlief der Wettkampftag für Raffieu, der über 200 m der Männer den 3. Platz belegte. Mit 22,31 Sekunden lief er bis auf eine Zehntelsekunde an seine Bestzeit heran, obwohl die äußeren Bedingungen alles andere als sprinterfreundlich waren. „Obwohl es so kalt war, habe ich voll durchgezogen. Vor allem auf den letzten 50 Metern habe ich mich heute sehr gut gefühlt“, so der 20-jährige Sprinter aus Sierra Leone. Dabei musste er sich nur dem schnellsten bayerischen 100m-Läufer der vergangenen Jahre, Aleksandar Askovic (LG Augsburg / 22,09 Sekunden) und Richard von Behr (Sportclub Magdeburg / 22,29 Sekunden) geschlagen geben. Dabei hatte man mit dieser guten Leistung nach dem 100m-Rennen nicht unbedingt rechnen dürfen. Dort hatte er mit 11,20 Sekunden einen desolaten Saisoneinstieg abgeliefert, was vor allem daran lag, dass er die letzten 30 Meter nur ausgetrudelt war.
Colin mit starkem Saisoneinstieg
Diesen Luxus leistete sich Colin nicht, der über 800 m der Altersklasse U18 bis zum Ziel voll durchzog. Dabei verpasste er mit 2:08,81 Minuten nur um einen Wimpernschlag seine Bestzeit aus dem Vorjahr. Dies bedeutete den 5. Platz in der Gesamtwertung. In seinem Zeitlauf übernahm er zunächst die Führung und reihte sich nach 200 Metern auf Rang zwei. Nach der ersten Runde, die mit 62,9 Sekunden sehr flott war, übernahm er wieder in Führung und konnte sich nach 600 Metern entscheidend vom restlichen Feld absetzen. Platz 11 bei den Männern belegte Matthias Bauer, der allerdings mit 53,92 Sekunden weit über seinen Möglichkeiten blieb.