NESSELWANG / 11.05.2019 - Markus hat bei der Premiere des Mountain-Man-Trailruns in Nesselwang den 3. Platz über die 30km-Strecke belegt. Für die extrem anspruchsvolle Strecke mit 1.700 Höhenmetern bergauf und bergab benötigte er 3:00:01 Stunden. Dabei hatte der Penzberger noch einigermaßen Glück, da er fast trocken das Ziel erreichte. Denn als er im Ziel war, begann es heftig zu regnen, Sturm zog auf und die Temperaturen sanken auf 6°C, sodass sich die Organisatoren gezwungen sahen, dass Rennen sicherheitshalber abzubrechen.

Matsch, Schneefelder, Wurzelpfade, hunderte Stufen, extrem steile Anstiege, technisch äußerst anspruchsvolle Downhills, Wind und Regen – das waren die Rahmenbedingungen für den ersten Mountain-Man-Trailrun in Nesselwang. Mit dabei über die zweitlängste Strecke des Tages Markus, der sich über 30 Kilometer im Vorfeld Hoffnungen auf einen Sieg gemacht hatte. Doch gegen André Puschke, den Lokalmatador aus Nesselwang, war der 39-jährige Penzberger chancenlos. Gleich am ersten Anstieg hinauf zur Almspitze, bei dem die Athleten 500 Höhenmeter auf 2,2 km über unzählige Treppenstufen und einen matschigen, mit Schneefeldern bedeckten Wurzelpfad bewältigen mussten, nahm der spätere Sieger dem Penzberger eineinhalb Minuten ab. „Ich habe die Strecke unterschätzt. Ich dachte nicht, dass die Anstiege so steil und anspruchsvoll sein würden“, so Markus.

Ständiger Wechsel zwischen Platz 2 und 3

Doch auch die Downhills hatten es in sich, denn die tauenden Schneefelder hatten die schmalen Wurzelpfade in wahre Schlammfelder verwandelt. Auch hier mussten die Teilnehmer 20 – 30 % Gefälle überwinden. „Beim ersten Downhill habe ich noch Zeit verloren, doch mit der Zeit habe ich mich getraut, schneller bergab zu laufen“, so der Realschullehrer, der am höchsten Punkt der Strecke auf 1.540 m noch auf Platz 5 lag. Das war nach 4,5 Kilometern. Nach 10 Kilometern überholte er dann Tim Dally (TuS Deuz), doch bereits beim nächsten steilen Anstieg konterte der Siegener. Bis Kilometer 15 wechselten beide ständig die Position, während Puschke zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich enteilt war.

Markus isst zu wenig

Nach 15 Kilometern führte die Strecke die Teilnehmer steil bergab zum Grüntensee. „Bereits kurz vor dem Downhill ging mir die Kraft aus. Ich hatte aufgrund der schwierigen Strecke schlicht und einfach vergessen, ausreichend zu essen“, so Markus. Dieser Anfängerfehler führte dazu, dass er selbst auf der Flachpassage am Grüntensee keinen Druck machen konnte und wertvolle Zeit verlor: „Als es dann aber nach 21 Kilometern wieder bergauf führte, kam die Kraft zurück. Denn auf dem Downhill zum Grüntensee hatte ich knapp 80 Gramm Kohlenhydrate zu mir genommen.“ Ab diesem Zeitpunkt machte der 39-Jährige einige Sekunden auf die beiden Führenden gut, doch der Abstand war bereits zu groß. So kam es, dass er auf dem letzten Downhill nicht mehr alles riskierte. „Der Weg zum Ziel Richtung Nesselwang war ein einziger Bach. Dazu die Schneefelder, unglaublich viel Matsch und Äste, die auf dem Weg lagen, eine extrem anspruchsvoller Streckenabschnitt.“

Rennabbruch nach 7 Stunden

Mittlerweile hatte es zu regnen begonnen und ein unangenehm kühler Wind war aufgezogen. Trotzdem erreichte Markus noch einigermaßen trocken das Ziel. Doch bereits 10 Minuten nach seinem Zieleinlauf setzte heftiger Regen ein, der Wind verwandelte sich in einen Sturm mit kräftigen Böen. Aus diesem Grund sah sich der Veranstalter um 15 Uhr, also vier Stunden nach Markus‘ Zieleinlauf, gezwungen, das Rennen sicherheitshalber abzubrechen.

Die Siegerehrung fand dann bei strömenden Regen statt. Sieger Puschke, der 2:51:27 Stunden benötigt hatte, erhielt wie Dally (2:58:27 Std.) und Brennauer eine aus Holz geschnitzte Trophäe sowie eine Holzkuh. „Es war eine tolle Erfahrung, bei solchen Bedingungen eine so anspruchsvolle, aber schöne Strecke zu laufen. Es hat echt Spaß gemacht“, so Markus, der nächste Woche beim Schliersee-Lauf an den Start gehen wird.