HAMBURG / 28.04.2019 - Ramona hat beim Hamburg Marathon zum ersten Mal in ihrer Karriere die 3-Stunden-Marke unterboten. Mit 2:59:18 Stunden belegte sie in dem stark besetzten internationalen Starterfeld den 50. Platz und erfüllte sich damit einen Traum. „Ich wollte unbedingt unter 3 Stunden bleiben, nachdem ich vergangenes Jahr in Frankfurt noch 3:04 Stunden gebraucht hatte“, so die 26-Jährige, die in Hamburg bis Kilometer 30 gemeinsam mit Regina lief. Ihre Freundin und Trainingspartnerin erreichte das Ziel nach 3:03:13 Stunden und steigerte ihre Bestzeit damit um sechs Minuten. Insgeheim hatte auch die 29-jährige Physiotherapeutin von einer Zeit von unter 3 Stunden geträumt, was ihre Freude über die Leistung in Hamburg aber keineswegs trübte: „Ich bin voll zufrieden mit meiner Leistung, vor allem da ich drei Wochen vor Hamburg eine Woche aufgrund einer Erkältung nicht trainieren konnte.“

Gemeinsam bis Kilometer 30

Trotz dieses Trainingsausfalls starteten die beiden Läuferinnen des TSV Penzberg hochmotiviert in ihren zweiten Marathon und liefen von Beginn an mit dem Zugläufer für die 3-Stunden-Marke. Bei Regen und Temperaturen um 10 °C pendelten sich ihre Kilometerzeiten bei 4:16 Minuten ein, sodass sie die ganze Zeit über auf eine Zielzeit von 2:59 Stunden unterwegs waren. Die Halbmarathonmarke passierten beide nach 1:29:38 Stunden. „Da ich Regen und kühle Temperaturen beim Laufen liebe, habe ich mich noch sehr gut gefühlt“, so Ramona. Auch Regina war zu diesem Zeitpunkt noch guter Dinge, wenngleich ihr das Tempo schon ein wenig Probleme bereitete. Bis Kilometer 29 liefen die beiden Freundinnen weiterhin zusammen, doch dann musste sie abreißen lassen. „Zwischen Kilometer 29 und 30 habe ich gemerkt, dass ich das Tempo nicht mehr halten kann.“ So kam es, dass Ramona bei Kilometer 30 knapp 25 Meter vor Regina die Zeitmessmatte überquerte.

Von nun an liefen beide ihr eigenes Rennen, wobei Ramona weiterhin einen Kilometer nach dem anderen in 4:15 Minuten wie ein Uhrwerk abspulte. „Ich habe mich echt gut gefühlt und konnte mein Tempo relativ problemlos bis zum Ende halten.“ Selbst auf den letzten schwierigen Kilometern wurde sie nicht langsamer und überholte unzählige Läuferinnen und Läufer und erreichte als 50. Frau das Ziel. Wesentlich schwieriger gestalteten sich diese letzten Kilometer für Regina, die nun pro Kilometer jeweils zwei bis drei Sekunden verlor. Die 5 Kilometer zwischen Kilometer 30 und 35 lief sie durchschnittlich „nur“ noch in 4:24 Minuten, zwischen Kilometer und 35 und 40 sank die Durchschnittszeit auf 4:37 Minuten. „Ich musste wirklich kämpfen. Aber die tolle Stimmung und die Aussicht auf die Bestzeit halfen mir ungemein, weiter am Limit zu laufen“, so Regina. Obwohl auf den letzten beiden Kilometern die Kilometerzeiten auf 4:44 Minuten abfielen, blieb sie mit 3:03:14 Stunden mehr als 6 Minuten unter ihrer Bestzeit aus dem Herbst 2018.

Kein Wunder also, dass sich beide Penzberger Läuferinnen nach dem Ziel in der Hamburger Messe glücklich in die Arme fielen. Die vielen Kilometer in der 12-wöchigen Vorbereitung hatten sich gelohnt. Bis zu 120 Kilometer hatten sie pro Woche zurückgelegt, am meisten natürlich im Trainingslager des TSV Penzberg bei Livorno, zwei Wochen vor dem Marathon. „Als ich dort 40 Kilometer in etwas mehr als 3:15 Stunden gelaufen war, wusste ich, dass ich gut für Hamburg vorbereitet bin“, so Ramona, die nun genauso wie Regina erst einmal eine wohl verdiente Laufpause einlegen wird.