INGOLSTADT / 09.03.2019 - Nick hat bei den deutschen Crosslaufmeisterschaften die Bronzemedaille in der U23 gewonnen. Zudem durfte er sich gemeinsam mit Tom und Lucas über Platz in der Teamwertung freuen. Sensationell Zweiter wurde Hugo in der AK 65, wohingegen Luk Platz 5 in der U18 belegte. Den aber wohl aufregendsten Tag erlebte Lucas.
U23-Team macht's spannend
„Ich ärgere mich halt für die Mannschaft, dass ich so eingebrochen bin. Hoffentlich reicht es noch für die Medaille.“ Der Ärger von Lucas nach seinem 19. Platz bei den Deutschen Crosslaufmeisterschaften in der Altersklasse U23 war mehr als verständlich, hatte er doch auf der letzten von sieben Runden acht Plätze verloren. Die sicher geglaubte Teammedaille war auf einmal gar nicht mehr sicher. Denn unter den Läufern, die den 21-jährigen Penzberger überholt hatten, waren die drei Läufer des 1. FC Passau. Als die Ergebnislisten im Ingolstädter Hindenburger Park ausgehängt wurden, blickten die Penzberger Trainer und Läufer sowie Passaus Trainer Klaus Hammer-Behringer gebannt auf die weißen DIN A4-Zettel. Während die Miene von Hammer-Behringer versteinerte, breitete sich auf dem Gesicht von Nick ein breites Grinsen aus. Mit 42 Punkten hatten er, sein Bruder Tom und eben Lucas die Team-Bronzemedaille gewonnen, gerade einmal drei Punkte auf die Passauer. Kurze Zeit später fiel auch Lucas ein Stein vom Herzen, vergessen war der Ärger über seinen Einbruch.
Nick läuft selbstbewusst zu Bronze
Maßgeblich am Erfolg der Penzberger U23-Läufer beteiligt war natürlich Nick, der sich nicht nur über Team-, sondern auch über Einzel-Bronze freuen durfte. In einem spannenden Rennen über 7,1 km hatte sich der 19-jährige Student bereits nach einem Kilometer mit Jens Mergenthaler (SV Winnenden) und Lukas Eisele (LG Filder) vom Rest des Feldes absetzen können. „Das Tempo war am Anfang eigentlich recht langsam. Deshalb bin ich teilweise sogar in Führung gegangen. Auf den Gegenwindpassagen habe ich aber dann versucht, mich hinter den beiden anderen etwas zu verstecken“, so Nick zu seiner Taktik. Nur 10 Sekunden dahinter lief Lucas, der die ersten vier Runden auf Rang 8 ein sehr mutiges Rennen zeigte: „Ich habe mich extrem gut gefühlt, deshalb habe ich mich so weit vorne im Feld eingereiht.“ Etwas langsamer startete hingegen Tom, der sich auf Platz 20 einsortiert hatte. Mit Beginn der fünften Runde änderte sich nun aber schlagartig die Situation für die Penzberger U23-Läufer. Der spätere Sieger Jens Mergenthaler beschleunigte, sodass nur noch Lukas Eisele folgen konnte und Nick abreißen lassen musste. „Das Tempo war zu hoch für mich. Kurze Zeit hatte ich auch bedenken, die Bronzemedaille nach hinten nicht absichern zu können“, so der 19-Jährige zur rennentscheidenden Situation. 50 Meter hinter ihm lauerte Robert Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen). „Ich habe gesehen, dass es Nick nicht mehr gut geht. Trotzdem bin ich aber keinen Meter näher gekommen“, so der 21-jährige Tübinger. Letztendlich konnte Nick souverän die Bronzemedaille nach Hause laufen. Auch Tom verlor bis ins Ziel keinen Platz mehr und wurde 20. Dabei kam er immer näher an Lucas heran, der trotz größten Einsatzes Platz um Platz verlor und als 19. nach 24:49 Minuten völlig erschöpft die Ziellinie überquerte. Doch sein Einsatz sollte nicht umsonst gewesen sein.
Hugo mit sensationellem Comeback
Während also die drei Penzberger Spitzenläufer mit Bronze belohnt wurden, durfte sich Hugo sogar über die Silbermedaille freuen. „Mit dieser Medaille hatte ich ja überhaupt nicht gerechnet. Ich bin völlig überrascht über dieses Ergebnis“, so ein sichtlich zufriedener und erstaunter Hugo. Der 65-jährige Penzberger musste sich über die 5,1 km nur Ludwig Lang (SVG Ruhstorf / Rott) geschlagen geben, der 25 Sekunden vor ihm das Ziel erreicht hatte. Um seine Überraschung verstehen zu können, muss man wissen, dass es für ihn erst der zweite Wettkampf nach seiner 20-monatigen Verletzungspause war. Wo würde er im nationalen Läuferfeld landen können? „Ich habe mich am Start sehr weit hinten eingereiht, schließlich bin ich noch nicht in Topform. Doch bereits nach der ersten von fünf Runden habe ich gemerkt, dass es mir erstaunlich gut geht.“ So kam es, dass er sich sukzessive nach vorne arbeitete und letztendlich deutscher Crosslauf-Vizemeister in der Altersklasse M65 wurde.
Luk lange Zeit in Spitzengruppe - Marvin läuft in Top 20
Lange Zeit sah es auch so aus, als ob Luk in der Altersklasse U18 in den Kampf um die Medaillen eingreifen könnte. Über die 4,1 km war er fast das ganze Rennen über in der achtköpfigen Spitzengruppe. „Das Tempo war nicht so hoch wie erwartet, sodass ich problemlos den anderen folgen konnte.“ Doch auf dem letzten Kilometer beschleunigten Paul Specht (VfL Sindelfingen) und Julian Gering (LG Vogtland), sodass die Spitzengruppe gesprengt wurde. Dieser Tempoverschärfung konnte der 16-jährige Penzberger nicht folgen, und fand sich auf Rang 5 wieder. Daran änderte sich bis ins Ziel nichts mehr, das er nach 14:10 Minuten als bester bayersicher Läufer erreichte. Exakt 21:50 Minuten zeigte die Uhr für Marvin, der in der Altersklasse U20 über 6,1 km Rang 20 erreichte. „Bis zur vierten Runde ging es mir echt gut. Aber in der fünften Runde bin ich fast gestorben“, so der 17-jährige Penzberger, der sich aber in der sechsten und letzten Runde noch einmal fangen konnte und sich einen spannenden Schlussspurt mit Oskar Enseling (LG Brillux Münster) lieferte, allerdings mit dem besseren Ende für den Münsteraner.
Männerteam wird Zehnter
Über die 4,1 km der Männer wurde das Männerteam des TSV Penzberg mit Markus, Andreas und Matthias Zehnter. Schnellster war dabei der 39-jährige Markus, der mit 14:36 Minuten als 47. einen Platz und vier Sekunden vor Andreas das Ziel erreichte. Matthias kam mit 15:16 Minuten auf Rang 63. Über dieselbe Distanz kamen zudem Colin (17:08 Minuten) und Lorenz (17:16 Minuten) in der Altersklasse U18 auf die Plätze 69 und 70.