POLLING / 30.09.2018 - "Die laufen in einer anderen Liga." Das war das Statement von Organisator Robert Schärfl, als er die Penzberger Läufer zur Teamsiegerehrung auf die Bühne bat. Mit mehr als 30 Minuten Vorsprung siegten Nina, Elli, Ramona, Regina, Theresa, Andi, Paul, Markus und Max vor dem Post SV Weilheim. Maßgeblichen Anteil daran hatten dabei Max und Ramona, die die Halbmarathon-Distanz jeweils mit Streckenrekord gewannen.

Ramona überrascht sich selbst

"Ich war mir nicht sicher, ob ich das Tempo halten könnte. Ich bin wirklich überrascht, dass ich nicht eingebrochen bin." Bis zum Schluss lief sie konstant Kilometerzeiten von unter 4:10 Minuten und konnte so ihre größte Konkurrentin an diesem Tag, Christine Schichl, auf Distanz halten. Schichl hatte zunächst die Führung übernommen und sich einen Vorsprung erlaufen. "Mir war das Tempo am Anfang von Christine zu hoch. Da habe ich mich nicht getraut mitzugehen", so Ramona zum Beginn des Rennens. Erst nach 10 Kilometern hatte Ramona ihre Kontrahentin eingeholt und konnte sich dann von ihr lösen. Auf der zweiten Runde ließ Ramona nicht locker und kam so bis auf eine Minute an ihre Bestzeit heran, die sie vor 5 Jahren beim Isarlauf gelaufen war. Dabei lief sie das Rennen heute aus der vollen Marathon-Vorbereitung und war zwei Tage vorher noch einen 15km-Tempodauerlauf gelaufen.

Nur einen Tag Pause hatte Regina, die keine 24 Stunden nach ihrem Auftritt in Moosham Dritte wurde. Mit 1:34:13 Minuten steigerte sie ihre wenige Wochen alte Bestleistung um fast eine Minute. "Ich bin eigentlich das ganze Rennen über alleine gelaufen", so die 28-jährige Physiotherapeutin, die im Ziel mehr als sechs Minuten Vorsprung auf Rang 4 hatte.

Max mit Streckenrekord bei Halbmarathon-Premiere

In überragender Form nach seinem Sieg in Moosham zeigte sich Max, der bei seiner Halbmarathon-Premiere der Konkurrenz keine Chance ließ. Mit 1:13:35 Stunden verbesserte er nicht nur den Streckenrekord von Markus aus dem Vorjahr um 40 Sekunden, sondern ließ auch Triathlon-Profi Lukas Krämer hinter sich, der mit 1:14:17 Stunden ebenfalls eine sehr gute Leistung zeigte. "Bei Kilometer 17, als es bergauf ging, habe ich beschleunigt und sofort eine Lücke zu Lukas gerissen", so Max zur rennentscheidenden Situation. Bis dahin waren beide gleichauf, wobei auf den ersten sechs Kilometern Max und Markus die Führung inne hatten und Krämer knapp 30 Meter Rückstand hatte. Da Markus allerdings immer langsamer wurde, und Max auf ihn wartete, konnte der Schongauer Triathlet die Lücke schließen. Beide hielten von nun an ihr Tempo. Markus hingegen brach bei Kilometer 11 ein und blieb nach 12 Kilometer sogar stehen. "Ich bemerkte, wie einer meiner Zehennägel blau wurde, weshalb ich stehen blieb und den Socken und Schuhe aus- und wieder anzog", so Markus zu dieser ungewöhnlichen Situation. Auf den folgenden vier Kilometern konnte sich der 38-jährige Penzberger dann nicht mehr motivieren und lief deutlich über 4 Minuten pro Kilometer. "Ab Kilometer 16 habe ich mich dann wieder zusammengerissen und habe dann wieder Kilometer von 3:30 - 3:35 Minuten folgen lassen."

Paul mit gelungenem 10km-Comeback

Hochmotiviert hingegen ging Paul an den Start, der sich, wie er selbst sagte, richtig auf den Start in Polling gefreut hatte. Nach dem Start fand er sich relativ schnell auf Rang vier wieder. "Die vorne sind richtig schnell los, das war zu schnell für mich", so der 27-jährige Pöckinger. Nach vier Kilometern hatte er dann allerdings die Lücke nach vorne geschlossen und lief von nun an Schulter an Schulter mit Florian Hollandt. An dieser Konstellation änderte sich bis zum Eingang der Zielgeraden am Pollinger Kloster nichts, sodass der Schlussspurt um die Vergabe der Silbermedaille entscheiden musste. Diesen verlor Paul um 0,8 Sekunden, was ihn allerdings überhaupt nicht ärgerte, schließlich blieb er mit 35:57 Minuten deutlich unter seinem anvisierten Zeitziel: "Mit einer 36er-Zeit wäre ich zufrieden gewesen."

Andi siegt im Schlussspurt über 5km

"Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich so schnell laufen würde." 17:33 Minuten waren auf der Urkunde von Andi zu lesen, der damit als schnellster Läufer des Tages die 5 Kilometer absolviert hatte. Nach einem Kilometer lag der 24-jährige Hürdenspezialist noch auf Rang 15, kämpfte sich aber zusehends nach vorne. "Nach zwei Kilometern war ich an der Spitze des Feldes angekommen und konnte nun relativ locker das Tempo der anderen mitgehen." 500 Meter vor dem Ziel war nur noch Niko Fellner imstande, Andi zu folgen. Doch auf der Zielgerade packte der Sindelsdorfer seiner Sprinterqualitäten aus und distanzierte seinen Mitläufer um 8 Sekunden.

Nina siegt vor Elli

Gleich einen Doppelsieg gab es für den TSV Penzberg in der Jugendwertung über die 5km. Nina und Elli sicherten sich die Plätze eins und zwei in der Altersklasse U20, wobei Nina mit 20:58 Minuten nach ihrem zweiten Platz von Moosham ihre derzeitige gute Form untermauerte. Elli konnte lange Zeit den Kontakt zu ihrer Vereinskameradin halten, hatte aber mit zunehmender Streckenlänge mehr und mehr mit Magenkrämpfen zu kämpfen, die sie schließlich dazu zwangen, langsamer zu werden.

Für Armin blieben die Uhren im Halbmarathon nach 1:26:17 Stunden stehen, was den 7.Gesamtrang bedeutete. Ebenfalls Siebte wurde Theresa, die mit 51:04 Minuten über 10km überzeugen durfte. Dabei lief sie die zweite Runde schneller als die erste.