AMBERG / 15.04.2018 - Markus hat bei den bayerischen Halbmarathonmeisterschaften in Amberg die Bronzemedaille gewonnen. Mit 1:11:58 Stunden musste er sich nur Patrick Weiler (Team Memmert / 1:11:04 Std.) und Maximilian Fuchs (LG Passau / 1:11:51 Std.) geschlagen geben. Zudem durfte sich der 38-jährige Penzberger über Gold in der Altersklasse M35 freuen. In der Teamwertung wurde er gemeinsam mit Julian Zenke (1:14:02 Std. / Platz 7) und Stefan Rückner (1:21:45 Std. / Platz 50) Vierter.

„Mit der Bronzemedaille habe ich überhaupt nicht gerechnet“, so die erste Reaktion von Markus direkt nach dem Zieleinlauf. Lange Zeit sah es nämlich nicht danach aus, als ob er einen Platz auf dem Podest erreichen werden könne. Gleich nach dem Start bildete sich eine sechsköpfige Spitzengruppe, der unter anderem eben Markus und Julian angehörten. „Das Tempo auf den ersten fünf Kilometern war echt angenehm“, so der 26-jährige Julian. Als die beiden Favoriten auf den Titel, Patrick Weiler und Daniel Götz, das Tempo forcierten, fielen zunächst zwei Läufer zurück, darunter auch Julian. Bei Kilometer acht musste dann auch Markus abreißen lassen, kurze Zeit später Maximilian Fuchs. Es schien, als ob sich Patrick und Daniel nun einen Kampf um den Titel liefern können. Doch bereits wenige Kilometer später fiel Markus auf, dass die Lücke zu Daniel nicht mehr größer wurde: „Maximilian und ich haben uns bei Kilometer 12 angeschaut und uns kurz abgesprochen, von nun an gemeinsame Sache zu machen und die Lücke zu Daniel langsam zu schließen.“ Von nun an wechselten sich beide bei der Führungsarbeit ab und konnten den Abstand kontinuierlich verringern.

Julian mit Krämpfen trotz Trinkflaschen-Versorgung durch Conny

In der Zwischenzeit kämpfte Julian mit seinen Oberschenkeln. „Ich habe meine Beine einfach nicht nach vorne bekommen. Mein Abdruck war kraftvoll und gut, aber irgendwie waren meine Oberschenkel kraftlos“, so Julian. Glücklicherweise stand Conny am Verpflegungsstand und gab Julian sein Sportgetränk mit Kohlenhydraten, sodass er auf den letzten Kilometer wieder etwas besser aussah.

Auch Markus bekam von Conny eine Trinkflasche gereicht. Mit der zusätzlichen Energie konnte er gemeinsam mit Maximilian bei Kilometer 16 Daniel überholen und konnte sofort einige Meter zwischen sich und Daniel legen. Der Abstand wurde nun immer größer, denn Daniel war am Ende seiner Kräfte. Die Erklärung dafür lieferte er nach dem Rennen: „Ich kämpfe noch mit den Nachwehen eines grippalen Infekts und hatte nach der Hälfte der Distanz einfach keine Kraft mehr.“ Somit war zwischen Markus und Maximilian der Kampf um die Silbermedaille entbrannt, den der Passauer auf dem letzten Kilometer für sich entscheiden konnte. „Auf dem letzten Kilometer habe ich Probleme mit meinem Magen bekommen, sodass ich ihn ziehen lassen musste“, so Markus.

Platz 4 im Team

Trotzdem lief er mit nach oben gereckter Faust in das Amberger Stadion, wo er nun gespannt auf seine Teamkameraden wartete. Denn in der Teamwertung hatte unser Team durchaus Chancen auf einen Podestplatz, obwohl mit Paul einer der schnellsten Penzberger Halbmarathonläufer seinen Start am Vortag der Meisterschaft verletzungsbedingt absagen musste. Zwei Minuten nach Markus erreicht Julian völlig erschöpft das Ziel. Er war mit großen Erwartungen ins Rennen gestartet, schließlich hatte er im Trainingslager vor zwei Wochen in Italien seine gute Form unter Beweis gestellt, als er bei den Dauerläufen und Tempoläufen regelmäßig schneller als Markus war. „Leider bin ich am Mittwoch nach dem Trainingslager krank geworden und lag zwei Tage mit Fieber im Bett“, so die Begründung des 26-jährigen Murnauers. Davon hatte er sich noch nicht erholt, weshalb er auch in den ersten zwei Stunden nach dem Zieleinlauf mit Krämpfen in den Oberschenkeln zu kämpfen hatte. „Solche Krämpfe hatte ich in meinem ganzen Leben noch nie. Ich wusste gar nicht, wie schmerzhaft Krämpfe sein können.“ Mit 1:14:02 Stunden und Platz 7 war er aber trotzdem nicht unzufrieden.

Stefan zufrieden mit seiner Zeit

Ebenfalls nicht unzufrieden mit seiner Leistung war Stefan, der mit 1:21:45 Stunden Siebter in der Altersklasse M45 wurde. Der 43-jährige Penzberger stellte auf dem 5km-Rundkurs seine gute Form unter Beweis und lieferte die drittbeste Halbmarathonzeit seiner Karriere ab. „Ich fand es schade, dass der Kurs zu 80% aus Feldwegen bestand, so konnte ich nicht ganz in meinen Rhythmus finden.“ Mit dieser Kritik am Kurs das ehemalige Landesgartenschaugelände war er an diesem Tag nicht der einzige Athlet. Normalerweise finden Halbmarathon-Meisterschaften auf asphaltierten Straßenkursen statt. Außerdem wurden die Läufer auf jeder Runde von einer engen 180°-Wende ausgebremst, was das Ganze zusätzlich erschwerte. Natürlich hatten alle Teilnehmer mit diesen Bedingungen zu kämpfen, weshalb Stefan den schwierigen Kurs nicht als Ausrede für die verpasste Teammedaille heranziehen wollte. Mit 3:47:46 Stunden fehlten den drei Penzberger Läufern letztendlich 2:21 Minuten auf die LG Passau und die Bronzemedaille. Gold ging mit 3:43:36 Stunden an das Team des LAC Quelle Fürth, das sich nur mit sechs Sekunden Vorsprung auf den MTV 1881 Ingolstadt durchsetzen konnten.

Paul sagt Start sicherheitshalber ab

Es ist müßig darüber zu spekulieren, ob das Team mit Paul eine Medaille gewonnen hätte. Doch ein Start für Paul wäre unvernünftig gewesen. Schließlich ist seine Achillessehne im Moment auf dem Weg der Besserung, nachdem er seit fünf Tagen nur alternativ trainiert. Da in drei Wochen seine Marathon-Premiere auf dem Plan steht, wäre eine solch harte Belastung wie der Halbmarathon sehr riskant gewesen. Deswegen hatte Paul seinen Start am Samstagnachmittag schweren Herzens absagen müssen.