MÜNCHEN - Julia hat das Jahr 2018 mit einem Paukenschlag eröffnet, genauso wie sie die Saison 2017 beendet hatte. Bei den südbayerischen Hallenmeisterschaften in München gewann die 13-Jährige in der Altersklasse W14 mit neuem bayerischen Rekord von 2:20,13 Minuten. Sie verbesserte die alte Bestmarke, aufgestellt im Jahr 2014, um 0,70 Sekunden und steigerte ihre bisherige Bestzeit, die sie bei ihrem letzten Bahnwettkampf 2017 aufgestellt hatte, um mehr als eine Sekunde. Silber und Bronze in der Münchner Werner-von-Linde Halle gewann Raffieu, der über 22,83 Sekunden Zweiter in der Altersklasse U20 wurde, nachdem er drei Stunden zuvor über 60m mit 7,19 Sekunden eine Leistung gezeigt hatte, mit der er überhaupt nicht zufrieden war.

Ähnlich unzufrieden mit ihrer Leistung war auch zunächst Julia. Obwohl sie gerade mit fast zehn Sekunden Vorsprung und bayerischem Hallen-Rekord südbayerische Hallenmeisterin geworden war, ärgerte sie sich über ihre Zeit: „Mein Ziel heute war es, unter 2:20 Minuten zu bleiben“, so die 13-jährige Penzbergerin. Bereits wenige Meter nach dem Start setzte sie sich an die Spitze und schlug ein atemberaubendes Tempo an. Für die ersten 400 Meter benötigte die Schülerin nur 67 Sekunden, verlor dann aber in der dritten von vier Runden fast fünf Sekunden auf ihre eigene Marschtabelle. In der letzten Runde beschleunigte sie dann wieder und ließ eine 200m-Schlussrunde von 34,6 Sekunden folgen. Im Ziel angekommen, sank sie erst einmal zu Boden, stand aber bereits nach wenigen Sekunden wieder erholt auf. Dass sie gerade eben bei ihrem ersten Hallenrennen in ihrer jungen Karriere den bayerischen Rekord gebrochen hatte, wusste Rath zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Raffieu mit Licht und Schatten

Sehr wohl war sich hingegen Raffieu darüber bewusst, dass er gerade im 60m-Finale die Silbermedaille leichtfertig verschenkte hatte. „Als ich gemerkt habe, dass ich nicht mehr gewinnen kann, habe ich das Rennen quasi beendet und abgebremst “, so der 18-jährige Penzberger. Leider geschah dies bereits zehn Meter vor der Ziellinie, sodass er vom sicheren zweiten Platz noch auf den Bronzerang zurückfiel. Mit 7,19 Sekunden hatte er 0,10 Sekunden Rückstand auf Sieger Benedikt Weber (1.FC Passau). Etwas angefressen von seiner Leistung bereitete er sich nun auf das 200m-Finale vor, hier wollte es Raffieu besser machen. Dies gelang ihm dann auch, denn mit 22,83 Sekunden stellte er seine Bestleistung, aufgestellt vor einer Woche an exakt derselben Stelle, auf die Hundertstel-Sekunde ein. Sieger wurde mit 22,44 Sekunden der Münchner Fabian Olbert.

Hanna läuft starke Hürdenzeit

Weitere Top-10-Platzierungen für die Penzberger Leichtathleten gab es durch Hanna und Michaela. So wurde die 16-jährige Michaela über 200m Achte mit 27,88 Sekunden in der Altersklasse U20. „Ich bin sehr zufrieden mit Michaelas Zeit, schließlich war sie in den vergangenen des Öfteren krank“, so Trainerin Melanie. Damit blieb die junge Sindelsdorferin nur knapp über ihrer Bestzeit. Deutlich unter ihrer Bestzeit blieb hingegen Hanna. Die 13-jährige Benediktbeuern steigerte sich über 60m Hürden um 0,52 Sekunden auf 10,29 Sekunden, was in der Altersklasse W14 den 8.Platz bedeutete, wobei sie nur 0,27 Sekunden vom Podest trennten. „Hanna hat ein sehr gutes Rennen gezeigt und den Drei-Schritt-Rhythmus zwischen den Hürden perfekt durchgezogen“, so Trainerin Karin. Ebenfalls sehr zufrieden mit ihrer Leistung war Franziska, die mit 7,72m den 9.Platz im Kugelstoßen der Altersklasse W14 belegte und ihre alte Bestleistung deutlich steigern konnte. Einen weiteren persönlichen Rekord erzielte Penzbergs schnellste Sprinterin Franziska Mannheim. Die 13-Jährige steigerte sich über 60m im Zwischenlauf auf 8,70 Sekunden, verpasste aber den Endlauf um 0,18 Sekunden. Keinen optimalen Tag erwischte hingegen Corinna, die im Hochsprung mit 1,35m Platz 11 und im Weitsprung mit 4,35m Platz 13 in der Altersklasse W14 belegte.