SAMORIN / 10.12.2017 - Nick hat bei seiner Premiere im Nationaltrikot den 51.Platz bei der Crosslauf-Europameisterschaft in Samorin (Slowakei) belegt. In dem 109-köpfigen Teilnehmerfeld der Altersklasse U20 zeigte der 18-jährige Penzberger ein couragiertes Rennen und behauptete sich als viertbester Deutscher.

Erschöpft stand Nick nach dem Rennen über 6.280m im Zielbereich. Im Schlussspurt hatte er noch einmal alles gegeben, um seinen Nationalmannschaftskollegen Steffen Ulmrich (Mannheim) zu überholen. Trotz aller Anstrengung gelang ihm dies nicht, am Ende fehlten ihm mit 19:44 Minuten drei Sekunden. Gerne hätte er diesen noch überholt, denn so hätte er in den Sprung in die Mannschaftswertung geschafft, schließlich werden dafür jeweils die drei besten Läufer einer Nation gewertet. Das ganze Rennen über lag er immer hinter Ulmrich, wobei er sich im Verlauf der vier Runden immer weiter im Feld nach vorne kämpften konnte. Nach verhaltenem Start bei -1°C in der X-Bionic-Sphere, einer riesigen Sportanlage in der Nähe der slowakischen Kleinstadt Samorin, reihte sich Nick zunächst im hinteren Drittel des internationalen Starterfeldes ein, sodass er nach zwei von vier Runden auf Platz 73 lag. Der leicht zu laufende Wiesenparcours kam dem 18-jährigen Penzberger nicht unbedingt entgegen, schließlich mag er es matschig und hügelig. Diese Eigenschaften hatte der Kurs nicht aufzubieten, da die Strecke auf dem eigentlich für den Pferdesport genutzten Gelände keinerlei Schwierigkeiten oder Anstiege aufwies. Einzig eine knappe 100 Meter lange Sandpassage (die allerdings gefroren war) und einige künstliche niedrige Hindernisse und Rampen unterbrachen den Laufrhythmus minimal. Kein Wunder also, dass die Führungsgruppe ein extrem hohes Tempo anschlug. Trotzdem konnte Jäger in der zweiten Hälfte des Rennens einige Plätze gut machen. Am Ende belegte er den 51.Platz und war mit seinem ersten internationalen Auftritt mehr als zufrieden. Natürlich hätte er gerne noch den Sprung unter die besten drei deutschen Teilnehmer geschafft, wobei das deutsche Team mit Markus Görger (Freiburg / Rang 10), Mohamed Mohumed (Dortmund / Rang 35) und Steffen Ulmrich (Mannheim / Rang 48) in der Teamwertung den 9.Platz erreichte. Trotzdem war es für Jäger eine großartige Erfahrung, zum ersten Mal den Deutschen Leichtathletik Verband bei einer internationalen Meisterschaft vertreten zu dürfen. Begonnen hatte das kleine Abenteuer bereits zwei Tage vorher am Freitag, als er von München nach Wien flog. Von dort brachte ihn ein Bus, der extra vom Veranstalter bereitgestellt wurde, in das knapp 100 Kilometer von Wien entferne Samorin in der Nähe der slowakischen Hauptstadt Bratislava. Erst dort traf er dann auf die Bundestrainer. Am Wettkampftag wurde Nick dann von Melanie und Stephan und seiner Freundin Laura angefeuert, die am Samstagabend mit dem Auto von Penzberg nach Samorin gefahren waren, nachdem diese am Samstag noch einen Kinder-Hallenleichtathletik-Wettkampf in Penzberg organisiert und veranstaltet hatten. „2018 werden wir versuchen, das Hallensportfest nicht am selben Wochenende wie die Cross-EM zu veranstalten“, so Trainerin Melanie, „schließlich ist Nick nächstes Jahr auch noch in der Altersklasse U20 startberechtigt, sodass er sich durchaus wieder für die Cross-EM qualifizieren könnte.“ Auch Europameister Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) wird dann sehr wahrscheinlich wieder mit dabei sein, denn der norwegische Ausnahmeläufer ist sogar noch ein Jahr jünger als Nick und gilt als das größte europäische Lauftalent aller Zeiten.