REGENSBURG / 15.07.2017 – Was da am Samstagabend bei den bayerischen U23 und U16-Meisterschaften im Regensburger Sportstadion am Weinweg, direkt an der Donau, passiert ist, hatte im Vorfeld niemand erwartet, weder die Trainer, noch die Athleten des TSV Penzberg selbst. Die Goldmedaille für Luk über 3.000m in der Altersklasse M15 war zwar nicht die große Überraschung, schließlich war der 15-jährige Penzberger mit der schnellsten Meldezeit ins Rennen gegangen, doch die Souveränität, mit der er letztendlich die Konkurrenz hinter sich lassen konnte, war dann doch erstaunlich. Viel überraschender war hingegen die Silbermedaille für Julia über 800m in der Altersklasse W14 (Jahrgang 2003). Die 12-Jährige, die dem Jahrgang 2004 angehört, war nur an Nummer 12 gemeldet, hatte also im besten Fall eine kleine Außenseiterchance auf eine Medaille. Doch mit einer sensationellen Steigerung auf 2:23,98 Minuten verbesserte sie ihren persönlichen Rekord um acht Sekunden und feierte mit dem Gewinn der Silbermedaille den größten Erfolg ihrer noch jungen Karriere. Ganz ähnlich ist das Ergebnis von Corinna zu bewerten, die vor ihrem 2.000m-Rennen als Siebtschnellste durchaus von einer vorderen Platzierung träumen durfte. Die 12-Jährige gehört ebenfalls noch dem Jahrgang 2004 an, ist also ein Jahr jünger als ihre Konkurrentinnen. Doch davon ließ sich die junge Benediktbeurerin nicht beirren und schob sich mit einer furiosen Schlussrunde mit 7:11,81 Minuten auf den Bronzerang nach vorne, was einer Steigerung ihrer Bestzeit von 12 Sekunden bedeutete.

Luk tritt in Nicks Fußstapfen

Während also Julia und Corinna über sich hinaus wuchsen, musste Luk nicht an seine Leistungsgrenze gehen, um sich seinen ersten bayerischen Meistertitel zu sichern. Mit 9:40,28 Minuten hatte er zehn Sekunden Vorsprung auf Paul Fischer (LAC Quelle Fürth) und trat damit in die Fußstapfen seines drei Jahre älteren Bruder Nicks, der vor drei Jahren an exakt derselben Stelle ebenfalls bayerischer Meister über 3.000m wurde.

Julia im Schlussspurt unwiderstehlich

Wesentlich spannender machte es da Julia. Die Penzberger Nachwuchs-Läuferin lag 120 Meter vor dem Ziel noch im Mittelfeld. Doch dann beschleunigte sie und überholte eine Läuferin nach der anderen, nur Carolin Schwarz (LG Stadtwerke München) erreichte noch eine Sekunde vor der wie entfesselt heranstürmenden Julia das Ziel. „Wenn das Rennen 810 Meter lang gewesen wäre, hätte Julia wahrscheinlich sogar noch die Goldmedaille gewonnen“, so Melanie.

Corinna mit schneller Schlussrunde

Wesentlich früher zum Schlussspurt setzte dagegen Corinna an, die mit der Glocke für die letzte Runde den Abstand nach vorne verringerte und sich so im Ziel über eine nie erwartete Bronzemedaille freuen durfte. Ebenfalls eine neue Bestzeit stellte Hanna auf, die mit 2:36,71 Minuten den 16.Platz über 800m in der Altersklasse W14 belegte. Genauso wie Julia und Corinna gehört auch Hanna noch dem jüngeren Jahrgang 2004 an.

Raffieu erreicht Endlauf - Lucas läuft 800m-Bestzeit

Raffieu ist 1999 geboren, stellte sich aber trotzdem der Konkurrenz der Altersklasse U23 (Jahrgang 1995 – 1997) und erreichte mit 11,15 Sekunden den Endlauf der besten Acht. In diesem stolperte er allerdings beim zweiten Schritt nach dem Start, sodass er viel Kraft investieren musste, um wieder in Schwung zu kommen, die ihm dann auf den letzten 20 Metern fehlte, weshalb er mit 11,22 Sekunden nur Siebter wurde. Schon im Vorlauf hatte er Probleme mit dem Startblock und hätte bei einem normalen Start durchaus ein Wörtchen um die Medaillenvergabe mitreden können. Wesentlich zufriedener war da schon Lucas, der über 800m in der U23 mit 2:02,77 Minuten eine neue Bestzeit aufstellen konnte. Damit wurde der 20-jährige Penzberger Zwölfter. „Die letzten 100 Meter waren ganz schön hart, leider bin ich da ein bisschen eingebrochen, sonst wäre ich noch etwas schneller laufen“, so das Fazit von Lucas.